Test: D/A-Wandler Rega
Ein LED-Indikator an der rechten Seite zeigt die
„eingelockte“ Abtastfrequenz des Eingangssignals
an, bis 192 kHz kann der Wandler verarbeiten
überlegt, dass das häufig verwendete
Hochrechnen eines 44,1-kHz-Signals
nicht selten aus klanglicher Sicht gar in
die Hose geht, ist das, zumindest aus
meiner Sicht, eine weise Entscheidung,
auch wenn man dann nicht in hüb-
schen großen Buchstaben „192 kHz
Upsampling“ auf die Packung schrei-
ben kann.
Das „reclockte“ und jitterfreie Signal
findet sogar in noch digitaler Form
seinen Weg nach draußen. Zusätzlich
zur Hauptaufgabe ist der Rega DAC
also sogar noch als Putzmaschine ein-
setzbar, nachgeschaltete A/V-Receiver
profitieren sicher auch davon, denn für
die kann man ihn als USB-Transport
nutzen.
Ich bin übrigens erfreut, nicht nur Po-
sitives über die digitale Sektion des
Wandlers berichten zu können:
Auch die schlussendlich ebenso
wichtige analoge Seite des Wand-
lers hat doch dafür gesorgt, dass
ich meine Nase hocherfreut aus
dem
Alugehäuse
ziehen
konnte.
Die Stromversorgung gefällt mir au-
ßerordentlich, endlich mal wieder ein
Wandler, der über ein echtes Netzteil
verfügt und nicht über ein Stecker-
netzteil. Es generiert selbstverständlich
separate Spannungen für analoge und
digitale Zweige und ist strompotent
genug, um weitaus mehr zu verrichten
als die ihm zugeteilte Arbeit. Ebenfalls
eine Erwähnung wert ist das, was hin-
ter
der Digital-nach-Analog-Wand-
lung geschieht: Die Vorverstärkeraus-
gänge haben ordentlich Zunder, laut
meinen Messungen sind das fast 2,5
Volt bei äußerst geringer Ausgangsim-
pedanz von gerade einmal 300 Ohm
- da kann sogar richtig Strom fließen.
Und diese Ausgänge bekommen von
mir Vor-, Endstufe und Lautsprecher
nachgeschaltet und
als
Spielpartner
etliche Quellen. Viele Eingänge und
viele Filter bedeuten eins: Viele unter-
schiedliche Quellen ausprobieren und
eine große Versuchsreihe durchziehen.
Sowohl mein Laptop als auch Quel-
len unterschiedlicher Couleur durften
neben dem Rega DAC Platz nehmen,
das Querhören konnte ich ja bequem
von vorn per sequenziell durchschal-
tendem Taster und ebenso wählbarer
Filtercharakteristik durchführen.
Druck
Eins kann man ohne mit der Wim-
per zu zucken sofort sagen: Der Rega
DAC schiebt einen Bass, dass es eine
wahre Freude ist. Ich rede nicht von
aufgedicktem Grundton sondern von
sattem, kräftigem, unbändigem Tief-
ton. Das verpasst „spaßfreien“ Aufnah-
men eine gehörige Portion Pepp, lässt
(von mir eh nur zu kurzen Testzwe-
cken herangezogene) Hip-Hop-Musik
jedoch etwas zu brummig im Raum.
Meinen sehr frei im Raum platzierten
Lautsprechern
jedenfalls
war
diese
Spielweise sehr zuträglich, auf ein-
mal kam untenrum weit mehr, als ich
gewohnt war - und ich bin einer, der
durchaus das große Strahlen ins Ge-
sicht bekommt, wenn ein wenig mehr
Schub im Klangbild steckt. Oberhalb
des Tieftonspektrums tut sich vieles,
aber nichts, was unangenehm auffällt.
Im Gegenteil: Die erhabene Ruhe, die
tonale Ausgewogenheit und überzeu-
gende Bühne schieben ihn klanglich in
eine Region, die ich mir erhofft hatte,
aber nicht von ihm erwarten konnte:
Ganz weit oben in meine Liste der zu
bevorzugenden D/A-Wandler.
Und endlich mal wieder hat mich ein
USB-Wandler davon überzeugen kön-
nen, wie gut ein Laptop über USB
spielen kann. Viele andere wollten über
diese Schnittstelle partout nicht besser
Insgesamt fünf digitale Eingänge (1 x USB, zweimal optisch und zweimal elektrisch) stehen zur Verfü-
gung, das gerade anliegende digitale Signal kann (bereinigt) wieder digital ausgegeben werden
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